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Historie des TVB

Alles hat einmal klein angefangen...

Mühsamer Start nach Kriegsende

Ein Bericht von: Hans Wilhelm Schürings

Wie es unser Vereinsname ausdrückt, haben Turner den TVB 1921 gegründet.

Auch nach dem Ende des 2. Weltkrieges waren es wieder die Turnbrüder, die als Erste trotz aller (oder wegen aller) großen Alltagssorgen einen sportlichen Anfang wagten.

Nach und nach kehrten Männer aus der Gefangenschaft zurück und begannen mit anderen Überlebenden des Krieges mit dem Geräteturnen.

Ein geregelter Sportbetrieb war zwar noch nicht möglich, aber die „Männer der ersten Stunde“ wagten den Neuanfang.

Geturnt wurde abwechselnd im Saal von Baßfeld und von Lindenkamp.

Es sind bekannte Namen, die dort mitgemacht haben, so zum Beispiel Heinz Hoof, Georg Lochter, Werner Mangelmann und Erwin Walbrodt, der später zum Abteilungsleiter gewählt worden sind.

 

Am 23.5.1946 gründeten Unentwegte in der Gaststätte Baßfeld den Turnverein Bruckhausen "aufs Neue". Erster Vorsitzender wurde Heinrich Mangelmann.

Kurz danach zählte der TVB bereits 100 Mitglieder.

 

Die erste echte Abteilungsgründung erfolgte 1947 mit der Initiative von Wilhelm Lemm und Erich Hesselmann von den Tischtennis-Frauen und -Männern.

Da Tischtennisplatten nicht besorgt werden konnten, wurde vorerst im Hinterzimmer der Gaststätte Rühl auf einem Wohnzimmer-Ausziehtisch trainiert.

 

An die allgemeinen Zustände in der damaligen Zeit habe ich selbst meine Erinnerungen. Als 10-jähriger trat ich 1946 in Duisburg-Meiderich einem der wenigen Fußballvereine bei, die den Spielbetrieb wieder aufgenommen hatten.

Eben so wenig wie Tischtennisplatten waren Fußballschuhe zu bekommen. Also mussten alte Schuhe meiner Mutter herhalten. Nach absägen der Absätze sowie Ausgleich des Größenunterschieds mit Zeitungspapier, wurden die „Schuhe“ mittels Einmachglas-Gummis mit den Füßen „verbunden“.

 

Zurück zum TVB:

Am „Wohnzimmertisch“ begannen - neben den bereits genannten Wilhelm Lemm und Erich Hesselmann - Alfred Horstmann, Kurt Krause, August van Laak, Erwin Walbrodt, Erwin Heuberg, Werner Gies, Hermann Hingmann, Günther Hegemann sowie die beiden Lehrer Krieg und Scheu, das Tischtennisspielen zu verfeinern.

Der Damenriege gehörten an: Gerda Horstmann, Susanne Staskiewicz (verheiratet: Keddi), Charlotte Grefer (Hettkamp), Erika Schwitte(Hermanns), Inge Stein (Köhler) Anneliese Hagenberger (Krause), Doris Hagenberger und Hannelore Krause.

Nach einiger Zeit konnte endlich eine Tischtennisplatte beschafft werden und das Leistungsniveau stieg von Monat zu Monat. 

Nun diente der Saal von Baßfeld als Übungsstätte.

Bald schon wurde an überregionalen Meisterschaften teilgenommen, wobei die Frauenriege erste Erfolge verbuchen konnte.

Gerda Horstmann (heiratete den Ortspolizisten Wiese) wurde im Einzel und im Doppel mit Susanne Keddi Zweite bei Kreismeisterschaften.

Der dicke Stein

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Die Fertigstellung des Sportplatzes „am dicken Stein“ im Jahre 1952 belebte das Vereinsleben.

So fanden sich einige Zeit später Männer zusammen, die 1954 eine Handballabteilung gründeten um, im „Feldhandball“ den Grundstock für spätere große Erfolge zu legen. (Hallenhandball begann deutschlandweit erst 1965!)

Erster Abteilungsleiter wurde Walter Kiebach.

Er spielte zusammen mit Hans Reinartz, Heinz Fink, Erich Steinbank, Erich Evert, Fritz Lackermann, Bernhard Benninghoff, Karl Todte, Klaus Reinartz und W.Pillekamp in der Mannschaft, die mit den Sportkameraden Acker, Siek, Rucks, Morgenstern, Wekelmann und Milke komplettiert wurde.

Der Gewinn des Kreispokals 1957 war die erste große Tat!

Die Fertigstellung der Turnhalle ( 1959)

Ein Meilenstein in der Geschichte unseres TVB !!

Es war nun möglich, ganzjährig, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, eine feste Bleibe für breitgefächerte sportliche Betätigungen nutzen zu können.

Nun wurden zum Beispiel Sportstunden für Kinder und Jugendliche regelmäßig ermöglicht.

1961 riefen Willi Griese als Lokomotive der Volleyballer und die „Hausfrauen“ unter der Leitung von Maria (Mary) Kluge neue Abteilungen ins Leben.

Auch die Turner hatten nun ein würdiges Zuhause.

Die älter gewordenen (aber auch einige jüngere) Turnbrüder wollten ihre Aktivitäten nicht mehr nur auf das Geräteturnen begrenzen.

Das Angebot wurde daher unter der Leitung von Erwin Walbrodt um Ballspiele sowie leichtathletische Übungen erweitert. Diese neue Truppe nannte sich „Altersturner".

Das ist der Ursprung der bis heute (und sicherlich noch „ewig“) tätigen Männer. Nachdem auch „Nichtturner“ sich dieser neuen Gruppe anschlossen, wurde sie umbenannt in „Jedermänner".

Übrigens: Der Name ist bis heute einige Male aus gutem Grund geändert worden.

 

Im Jahre 1961 weist der TVB folgende Abteilungen aus:

  • Handball
  • Leichtathletik
  • Turner für Mädchen, Jungen, Kinder
  • Hausfrauen
  • Altersturner
  • Tischtennis
  • Volleyball

Inzwischen kehrte 16 Jahre nach Kriegsende wieder allmählich Normalität ein,
denn die Situation der Bevölkerung besserte sich im Sog des Wirtschaftswunders.

Es ist daher nachvollziehbar, wenn Mitgliederzahl und sportliches Angebot nun von Jahr zu Jahr ununterbrochen bis zur heutigen Größenordnung gestiegen sind.


Hans Wilhelm Schürings